Wie geht’s denn so? Kulturschaffen im Corona-Jahr

Mein Jahr 2020 begann gut und ruhig mit Hörbüchern. Als Sprecherin lese ich schöne, aktuelle, interessante Bücher für Blinde, Seh- und Lesebehinderte: Prima Vista, professionell, im DAISY-Format. Im Februar dann eine Life-Lesung im Rahmen der „Literatur in den Häusern“: Volles Wohnzimmer, beste Bewirtung, wunderbare Gastgeber für „Babettes Fest“. Und als Schauspielerin bin ich Ende des Monats in Fontainebleau mit einem Godot-Gastspiel des Stadttheaters. Am 13. März, unvergesslich, die Generalprobe der Lichtsinfonie unserer Freunde Teresa und Jan – sozusagen Fünf vor Zwölf wird zur ersten und letzten Gelegenheit via Whatsapp eingeladen. Am Schluss muss ich heulen:
DAS LICHT GEHT AUS.
Während des ersten Lockdowns im Frühjahr Planung für ein Poetry & Musik-Projekt mit Premiere im Zebra, erste Clips und Songs werden aufgenommen – mit Abstand. Hörbücher geht noch. Ein Auftrittstraining für Azubis am Stadttheater wird verschoben, schließlich nochmal verschoben aufs nächste Jahr. Ich hätte den Workshop auch online gegeben – die TeilnehmerInnen wünschen sich Präsenz. Hörbücher geht noch. Eine Pandemiekonforme Life-Lesung für den IBC mit dem schönen Titel „Hiersein ist herrlich“ kann stattfinden. Besondere Dankbarkeit bei allen Beteiligten. Anfrage, ein Training zu entwickeln für VorleserInnen in Altersheimen. Gerne! Verschoben wegen zunehmender Schutzmaßnahmen. Hörbücher geht noch. Ein schon lange zugesagter Workshop für die GEW im Herbst soll stattfinden! – ich entwickele sogar ein Masken-Training für die Lehrer, habe richtig Lust auf Neues – wird wenige Tage vorher abgesagt wegen Beherbergungsverbot in Baden-Württemberg. Hörbücher geht noch. Entwicklung einer Interaktiven Lesereihe zum Thema Natur mit und für das Kult-X in Kreuzlingen. Gut beworbene Preview am 13.12. mit Presse und Apero wird eine halbe Woche vorher abgesagt, weil verschärfte Regeln im Thurgau plötzlich nur noch 5 Zuschauer erlauben. Hörbücher geht immer noch. Dann am 4.12. ein frühzeitiges Weihnachtsgeschenk: Die überraschende Zusage für ein im Juni beantragtes Projekt mit der Stadt Konstanz, den Regionauten und meiner Theater-Kollegin Hilde. Ein Ausblick: Wir haben etwas vor! Nun muss das Kultur-Leben sich nur noch wieder etwas normalisieren. Denn meine Schublade mit Vorhaben ist voll.
Und immer wieder Hörbücher*. Gerne.

*P.S. Hörbücher. Meine drei Top Titel des Jahres:
Eva Meijer, Die Sprachen der Tiere
Elena Favilli, Francesca Cavallo: Good Night Stories for Rebell Girls (für junge Erwachsene)
Patricia Schröder, Susanne Göhlich: Paolina Plapperina – Ein Haustier kommt selten allein (für Kinder)